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16Dec/110

Warum scheitern gute Ideen?

Gespräche mit Innovationsverantwortlichen aus unterschiedlichen Branchen zeigen immer häufiger, dass es den meisten Unternehmen gar nicht so sehr an guten Ideen mangelt. Die Herausforderung liegt viel mehr darin, frühzeitig die nötigen Hebel in Gang zu setzen, damit die vermeintlich guten Ideen auch umgesetzt werden können.
Dabei gibt es jedoch eine Schwierigkeit:
Viele Ideen werden im Vorfeld als definitiv nicht umsetzbar beurteilt. Nicht, weil kein Potential zu sehen ist oder die Risiken unüberschaubar wären. Nein, der Hauptgrund liegt viel mehr in der notwendigen Veränderung von Organisation, Strukturen und Prozessen sowie benötigter Ressourcen für den Aufbau geeigneter Infrastruktur und der Markteinführung.

Auf sehr lustige Art und Weise wird dieser Tatsache bei folgendem Werbespot der Sparkasse Rechnung getragen.

Auch wenn in diesem Video ein bisschen überzeichnet dargestellt, sind „Bunte Fähnchen“ nicht selten die bevorzugte Lösung gegenüber Innovationen, welche Veränderung mit sich bringt.

12Dec/110

Innovationen gegen Cyberkriminalität gesucht!

Cyberkriminalität

Aus gegebenem Anlass - eine Reise nach Brasilien - ist der folgende Artikel der Suche nach Innovationen im Bereich Sicherheit gegen Cyberkriminalität gewidmet.

Die Reise führte mich nach Rio de Janeiro, wo ich am Flughafen zu einem „streng“ bewachten Geldautomaten kam. Erfreut darüber, dass die moderne Technik es erlaubt in fremden Ländern Geld zu beheben, machte ich mich daran, dies auch zu tun. Die Transaktion erfolgte wie immer – reibungslos. Doch bei einem Blick auf meine Kontobewegungen, ein paar Tage später, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Da waren Abbuchungen zu verzeichnen, die ich gar nicht machen konnte, weil ich zu diesem Zeitpunkt ja gar nicht mehr in Rio war. Wer hatte aber dann Geld behoben, und wie – wenn ich doch meine Bankomatkarte bei mir hatte?

Wie sich jetzt herausstellte, wurde meine Karte irgendwie kopiert, indem das Lesegerät manipuliert wurde und ich bei der Eingabe des Zugriffscodes wahrscheinlich gefilmt wurde.

Anscheinend passiert das aber nicht nur in Brasilien, auch in Österreich, Deutschland und der Schweiz gibt es derartige Fälle.

Hier ein Link zu einem aktuellen Bericht: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2860796/bankomat-manipuliert-geld-indonesien-behoben.story

Laut aktuellem Technology Review gibt es jedoch noch einen aus meiner Sicht viel bedenklicheren Ansatz der Cyberkriminelllen. Diese Datendiebe haben es auf die Mitarbeiter von Unternehmen abgesehen und geben sich als Chef, Arbeitskollege oder Schulfreund aus. Sie erschleichen sich Vertrauen, indem sie Informationen aus sozialen Netzwerken nutzen. Kriminelle mit gefälschten Profilen freunden sich mit Mitarbeitern an. Irgendwann wird dann ein Link auf ein lustiges Video geschickt – und schon schnappt die Falle zu. Das bedeutet jedoch, dass Firewalls und Antivirenprogramme längst nicht mehr genügen.

Auch Aufklärung hilft nur bedingt, wie Studien gezeigt haben: An der Militärakademie West Point warnten Ausbildner explizit vor Links und Anhängen in E-Mails. Das Ganze wurde überprüft, indem gefälschte Mails an die Kadetten gesendet wurden, in denen sich die Absender als Offiziere ausgaben und baten einen Link anzuklicken.

Das Ergebnis: Mehr als 90% folgten der Aufforderung und auch CD´s und USB-Sticks werden ohne mit der Wimper zu zucken am Firmenrechner installiert.

Mark Rasch, der Dirktor für Cybersicherheit bei der Computer Science Corp. hat dazu folgendes zu sagen:“Es gibt kein Gerät auf der Welt, das Menschen davor schützt, sich wie Idioten zu verhalten“. Zum Teil gebe ich dem Herrn natürlich Recht, nicht blauäugig mit Daten und Datenträgern umzugehen, egal ob es nun private Daten, Firmendaten, USB-Sticks, CD´s oder Bankomatkarten sind.

Aber ev. gibt es ja doch Lösungsansätze, welche den User vor Cyberkriminalität, Datendiebstahl, Phishing, etc. schützen.....

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11Nov/110

Strukturen schaffen oder Begeisterung wecken?

Ideen entstehen im Inneren

Wenn es darum geht Innovationen hervorzubringen, gibt es viele Ansätze, wie man das am besten anstellt. Häufig werden dabei Systeme, Strukturen und Prozesse als Garanten für Neues gesehen. Doch für viele die diese Ansicht vertreten, wird Innovation sehr oft zum Hürdenlauf. Entscheidungen werden in die Länge gezogen, was eher als Innovationsbremse wirkt. Klare Strukturen (Hierarchien, Bereiche) und klare Aufgaben fördern zwar die Effizienz im Tagesgeschäft, ein bedeutsamer Wandel ist damit jedoch nur selten zu realisieren. Prozesse, Systeme und Strukturen innovieren nämlich nicht! Prozesse sind nicht mutig und Strukturen haben auch keine Ideen. Es sind die Menschen. Inspirierte, motivierte, faszinierte Menschen, die gemeinsam an einem Ziel arbeiten wollen. Nur wenn der Mensch überzeugt ist davon, dass seine Anstrengungen wirklich etwas beitragen - zu etwas besonderem, etwas außergewöhnlichem - nur dann können wir von einer lebendigen Innovationskultur sprechen.

Systeme und Strukturen können lediglich den Kontext liefern. Aber eben nur den Kontext und nicht den Inhalt. Man könnte Systeme und Strukturen auch als Schale sehen, nicht aber als Kern. Man könnte sie auch als Speisekarte sehen, nicht jedoch als das Essen selbst.

Für Organisationen, die an der Innovationskultur arbeiten, ist es also wichtig zu verstehen, dass es auf eine innere Bewegung (eine Bewegung im Inneren des Menschen) ankommt und nicht auf den Wechsel von äußeren Umständen. Wie im Artikel „Ideen zum Leben erwecken“ bereits beschrieben, ist auch das von den Mitarbeitern gelebte Leadership eine wichtige Zutat einer erfolgreichen Innovationskultur. Die Menschen müssen in sich selbst dieses „etwas“ finden, das ihnen die Kraft, den Mut und das Interesse schenkt, Innovationen vorantreiben zu wollen. Dann wird es auch so sein, dass Mitarbeiter die Strukturen und Systeme gar nicht mehr so dringend brauchen, da man ja auch in der Dusche, im Auto, beim Kochen, beim Schlafen (oder besser beim Träumen) innovativ sein kann. Innovativ sein kann also nicht die Folge von Befehlen, Abläufen und Strukturen sein, sondern entsteht dann, wenn es Menschen wirklich wollen. Und wenn mehrere Menschen zusammen kommen, an gemeinsamen Zielen arbeiten wollen, und auch noch Raum und Zeit zur Verfügung haben, wird sich sehr viel von ganz alleine regeln - auch ohne komplexe Strukturen und Systeme. Somit wird auch das teuerste Ideenmanagement-Tool, das beste Vergütungssystem, die ausgeklügeltste Prozessverbesserung wenig nützen, wenn die Mitarbeiter nicht von innen heraus das Bedürfnis verspüren, etwas außergewöhnliches beitragen zu wollen.

Aber verstehen Sie mich nicht falsch! Systeme, Strukturen und Prozesse sind wichtig - und richtig eingesetzt können diese auch helfen beim innovieren. Es geht mir hier nur darum, bewusst zu machen, wo vielleicht der bessere Hebel ist.

31Oct/110

Innovation – eine Überlebensstrategie?

Am 17. und 18. November 2011 findet der Innovationskongress unter dem Titel “Die Kunst der Innovation – von der Idee zum Erfolg” in Villach statt.

Neben Prof. Dr. Oliver Gassmann und Johannes Guttmann gibt es jede Menge wieterer hochkarätiger Keynotespeaker beim Kärntner Innovationskongress.

Im Vorfeld wurde dazu ein Innovations-Blog und eine Blog-Parade eingerichtet, mit dem Ziel, sich über relevante Inhalte und Themen zu vernetzen. Dabei wurden Fragen gestellt, die man dann am eigenen Blog ausführen (und mit dem Innovationsblog verlinken) kann. Ich habe mir die Fragen angesehen und möchte folgend auf zwei der Fragen eingehen, die wie ich finde sehr eng miteinander in Verbindung stehen.

Innovatoren innovieren innovativ?! Verkommt der Begriff Innovation durch seine inflationäre Verwendung zur Worthülse?

Manche sehen im Thema Innovation eine Überlebensstrategie. Maßlose Übertreibung oder genau am Punkt?

Forschung sowie die industrielle Praxis zeigen immer wieder auf, dass es sich bei Innovation nicht bloß um eine leere Worthülse oder ein Modewort handelt, sondern die steigende Relevanz von Innovationen und Innovationsmanagement für den zukünftigen Unternehmenserfolg und somit auch für die Sicherung der Arbeitsplätze eine entscheidende Rolle spielt. Speziell an kostenintensiven Standorten, wie im deutschsprachigen Raum, wird die Entwicklung und Vermarktung von Innovationen mit echten Wettbewerbsvorteilen immer essenzieller. Unternehmerische und innovative Fähigkeiten müssen dafür nicht nur entwickelt, sondern auch umgesetzt werden. Während früher eine gute Idee oft ausreichte, um über viele Jahre hinweg erfolgreich zu sein, gilt es heute und sicher auch in Zukunft einem immer schneller werdenden Wandel entsprechend zu begegnen.

Verfügbares Wissen, technische Möglichkeiten, aber auch die Bedürfnisse und Wünsche der Kunden verändern sich in einem Tempo, das ständiges Innovieren einfach notwendig macht.

Veränderung und ein „sich wandeln können“ ist aber nichts Negatives, auch wenn es vielen Menschen schon beim Gedanken daran die Nackenhaare aufstellt.

Wer es zukünftig schafft, Innovation als fixen Bestandteil im Unternehmen zu verankern, und die Menschen - auf die es schließlich ankommt - auf innovatives Denken und Handeln auszurichten, wird langfristig „überleben“.

25Oct/110

8 Regeln für den totalen Stillstand

Ist von Innovation die Rede, hat sofort "jeder" gute Ratschläge parat. Man redet von Erfolgsfaktoren, den benötigten Rahmenbedingungen oder Möglichkeiten zu Prozessverbesserungen. Oft wird von erfolgreichen Unternehmen berichtet und mit welchen Maßnahmen diese Innovationen vorantreiben. Goolge, Apple, 3M und wie sie alle heißen sprechen über die Wichtigkeit richtiger Strategien, Strukturen, Prozesse, Teams, Methoden, usw.

Und selbstverständlich ist dann auch die Rede von der Bereitschaft sich zu ändern. "Der ständige Wandel ist die einzige Konstante" und was es da sonst noch für kluge Sprüche gibt.

Vor Kurzem bin ich über einen Vortrag von Prof. Dr. Kruse gestolpert, der sehr verständlich erklärt, wie man es als Unternehmen schaffen kann, den totalen Stillstand zu erreichen und mit Sicherheit jegliche Art von Innovation verhindert. Meiner Ansicht nach eine gute Möglichkeit, Innovationsverantwortliche wach zu rütteln und einmal nachzuschauen, ob nicht die eine oder andere Regel mit Bravur eingehalten wird?!

Nachfolgend noch einmal im Überblick:

1. Sorgen Sie dafür, dass Führungskräfte alles im Griff haben (alles an sich reißen) oder sich völlig aus allem heraushalten
2. Sorgen Sie für ausreichend Gerüchte (Ziele nur auf informeller Ebene kommunizieren!)
3. Sorgen Sie permanent für Überforderung (möglichst viele Aktivitäten gleichzeitig!)
4. Machen Sie “Krabbenkörbe“ (Wettbewerb ausrufen!)
5. Finden Sie heraus, wer wirklich schuld ist
6. Lassen Sie einmal aufgestellte Regeln in Ruhe (Regeln sind Regeln und sollten unter keinen Umständen hinterfragt werden!)
7. Sorgen Sie für schnelles Abnicken aller Beschlüsse (damit diese dann informell ausgiebig in Frage gestellt werden können)
8. Sorgen Sie für maximale Beschlussdynamik bei minimaler Umsetzungsdynamik

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