Innovationskongress München 2014

Big Data smart nutzen
Genau vor einer Woche war es wieder so weit. Die „Innovation 2014“ öffnete ihre Pforten und es versammelten sich über 150 Innovationsinteressierte in München, um über neue Geschäftsmodelle, Industrie 4.0, Open Innovation, etc. und die Auswirkung dieser Entwicklungen auf die Führung von Innovationsprozessen zu diskutieren. Unter der exzellenten Leitung von Prof. Dr. Oliver Gassmann wurden aktuelle und zukünftige Herausforderungen des Innovationsmanagements dargestellt und Lösungsansätze präsentiert. Folgend ein kleiner Auszug der teilnehmenden Unternehmen:
- Airbus Operations GmbH
- Alfred Kärcher GmbH & Co. KG
- BMI-Lab AG
- BMW Group Forschung und Technik GmbH
- CEWE
- Folkwang Universität der Künste
- Future Ideas
- Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
- Microsoft Deutschland GmbH
- RHI AG
- Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
- Siemens AG
- T-Systems International GmbH
- WienTourismus
- Zentrum für Innovationsforschung und Business Development (ZIBD)
Neben der Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen (Business Model Navigator), dem Blick auf Innovationsprozesse und die Innovationskultur war ein Bereich, der die Industrie stark beschäftigt, die „smarte“ Nutzung von Big Data. Dabei wurden mehrere Ebenen betrachtet:
Ebene 1: Kopplung der realen Welt mit der virtuellen Welt (Internet der Dinge, Vernetzung von Maschinen, Mobile Apps, Dezentrale Sensorik, Schnittstellen, etc.)
Ebene 2: Innerbetriebliche Prozessoptimierung (Geschäftsprozesse durchgängig bis zur Maschine, Remote Support, Online Ersatzteilbestellung , Online Software Update, etc.)
Ebene 3: Plattform – Internet der Dienste (Condition Based Services, Offene Schnittstellen, etc.)
Daten wurden sogar als „das Öl des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet. Durch die Strukturierung von Big Data entstehen Informationen in Form von Smart Data, die zu Wissensvorteilen und zur Entscheidungsunterstützung genutzt werden können. In beinahe jeder Präsentation waren das „Internet of Things“ sowie die Digitalisierung von Produkten zu finden. Industrie und Wissenschaft arbeiten bereits an vielen gemeinsamen Projekten um Voraussetzungen im Bereich des Data Engineering und Smart Data zu schaffen. Eine wesentliche Erkenntnis war jene, dass sich neue, erfolgversprechende Geschäftsmöglichkeiten für Unternehmen nur dann ergeben, wenn klar ist, welchen aus den Daten extrahierten Wert sie ihren Kunden bereitstellen können.
Daten verändern jedoch nicht nur Leistungsangebote, die Nutzung von Daten hält auch in vielen anderen Bereichen Einzug. Bereits am 14. Februar 2011 sorgte der „Supercomputer Watson" für Aufsehen. Haushoch überlegen gewann er das nicht triviale Quiz Jeopardy gegen die besten menschlichen Gegenspieler, die zu finden waren.
Watson greift dabei nicht lediglich auf Daten zu, sondern erlangt sein Wissen durch ständiges Lernen. Jetzt gibt es eine Weiterentwicklung – der Supercomputer diskutiert nun zu jedem beliebigen Thema und bringt Pro und Contra Argumente zum Ausdruck. Zukünftig haben wir vielleicht ja unseren Gesprächspartner, Ratgeber, Arzt, Rechtsanwalt, etc. in Form einer mobilen Applikation bei uns am Handy.
Wie so oft bringt der technische Fortschritt nicht nur positive volkswirtschaftliche Effekte, sondern birgt auch Gefahren. Der weltweite Einsatz von Computern ist in den vergangenen Jahren so viel besser, billiger und effizienter geworden, dass der Mensch nicht mehr länger nur in einzelnen Branchen ersetzbar ist - der Autoarbeiter am Fließband etwa -, sondern in immer mehr Berufsfeldern: Kassiererinnen werden durch Selbstbedienungskassen verdrängt, Fluggesellschaftsmitarbeiterinnen durch Check-in-Kioske, Börsenhändler durch Algorithmen und Reisebüros durch Internetangebote.
Somit muss neben der technischen Entwicklung immer auch die „menschliche“ Entwicklung im Auge behalten werden.
Innovation 2012

Vor einem Monat - am 23. und 24. Oktober trafen sich mehr als 120 Innovationsexperten in München zu einem der größten Innovationskongresse im deutschsprachigen Raum – der Innovation 2012.
Herr Prof. Gassmann führte durch die zwei spannenden Tage und zahlreiche Experten aus Wissenschaft und Praxis diskutierten und präsentierten wie sich Innovationen vorantreiben lassen. Folgend ein kleiner Auszug der teilnehmenden Unternehmen:
- 3M
- Airbus Operation GmbH
- Beiersdorf AG
- Deutsche Telekom AG
- Giesecke & Devrient GmbH
- Hamburger Hafen und Logistik AG
- Nestlé Deutschland AG
- Paravan GmbH
- Pink University GmbH
- Schaeffler Technologies AG & Co. KG
- Seedmatch GmbH
- Strato AG
- Union Asset Management Holding
- Vodafone Innovation Center
Interessant an dieser Veranstaltung war, dass nicht mehr die strukturierten Innovationsprozesse, wie „Stage-Gate” von Mercedes oder „Time-to-Market” von Hilti im Fokus der Veranstaltung standen. Viel mehr stand die ganzheitliche Betrachtung von Geschäftsmodellen und die dafür benötigten Rahmenbedingungen im Vordergrund. Innovationserfolge erfordern mehr als nur Prozesse und Tools, unabhängig davon wie agil und modern diese sind. Mehr denn je zählt das aktive Entwickeln neuer Märkte. Dabei ist wichtig, dass die Geschwindigkeit intern schneller sein muss, als die Geschwindigkeit am Markt und jedes Unternehmen muss selbst einschätzen, wie schnell sich der Markt entwickelt.
In diesem Zusammenhang präsentierte Prof. Gassmann eine Studie, welche besagt, dass von 250 Geschäftsmodell-Innovationen welt-weit in den letzten 30 Jahren über 90% der „neuen“ Geschäftsmodelle gar nicht neu, sondern lediglich Rekombinationen von existierenden Ideen, Konzepten und Technologien sind. Es lohnt sich also, Lösungen anderer Branchen unter die Lupe zu nehmen und auf das eigene Geschäft zu übertragen.
Weitere Informationen zur Studie unter:
Neue Geschäftsmodelle und Impulse erfordern die Hinterfragung und die stetige Weiterentwicklung der bestehenden Konzepte. Dieser Change bedarf echter Teams mit ganz unterschiedlichen Rollen:
- Den Experten,
- den Kritiker,
- den Vernetzer,
- den Verkäufer,
- den Macher,
- und den Visionär
Apropos Visionär – warum ein Visionär so wichtig ist, wurde anhand eines Witzes erläutert:
Was ist der Unterschied zwischen einem Terroristen und einem Visionär? – Mit einem Terroristen kann man verhandeln.
Innovationen und auch Geschäftsmodelle werden von Menschen gemacht, das bestätigte auch Fr. Adrienne Héon-Kleinen von der Nestlé Deutschland AG.
„Look in the eyes not in the files“ ist ein Spruch, der auch auf eines der bekanntesten Geschäftsmodelle der Nestlé AG passt – Nespresso. Denn auch bei diesem Geschäftsmodell war es nicht eine lang geplante Strategie, wie man meinen könnte, sondern die Vision und Beharrlichkeit von einigen wenigen, die diesen großen Erfolg ermöglichten.
Bereits im Jahre 1976 entdeckte Favre bei einem Urlaub in Rom das Geheimnis des perfekten Espresso - die optimale Mischung aus Luft, Wasser und Kaffee. Wieder daheim machte er sich gleich an die Arbeit und begann einen Apparat zu bauen. 1978 stellte er seine Erfindung dem Vorstand von Nestlé vor, der Frima für die er arbeitete. Das Projekt wird abgelehnt. Favre entwickelt das Gerät trotzdem weiter - ganze 6 Jahre lang.
Da der Konzern anscheinend jedoch keinen Platz für ein derartiges System hat, beschließt Favre zu kündigen, schreibt vorher aber noch einen Brief an den damaligen CEO von Nestlé, Helmut Maucher. Favre übt Kritik und schreibt sogar, dass Nestlé nicht wisse, wie man ein radikal neues System vertreibe. Daraufhin tut der CEO etwas Ungewöhnliches: Er gründet eine separate Einheit, macht Favre zum Geschäftsführer und es dauert schließlich weitere 10 Jahre bis NESPRESSO zur schnellst wachsenden Firma des Nestlé Konzerns wird.
Das Resümee, zum Schluss der Veranstaltung konnte auch als eine Aufforderung an alle Innovationsverantwortlichen verstanden werden, die nötigen Veränderungen anzunehmen und die Herausforderungen aktiv anzugehen, anstatt immer nur auf bewährte, möglichst risikofreie Vorgehensweisen zu bauen.
Um es mit den Worten von Albert Einstein zu sagen:
„Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“
Innovation and Productmanagement Basics – Part 2
Dear students,
to get an overview about the main dimensions of a business model we gave the business model framework “CANVAS” a try.
copyright (c) Dr. Alexander Osterwalder, Yves Pigneur
The Business Model Canvas, is a strategic management tool which allows you to describe, design, challenge, invent, and pivot a business model.
Here you can see a video:
Your challenge was to help people to get more innovative. Below you can find your results. You did a great job!
Innovation and Productmanagement Basics – Part 1
Einleitung:
Liebe Leserinnen und Leser, dieser Artikel ist ein Rückblick auf die Vorlesung IPM-Basics im Rahmen des Masterstudiengangs Innovations- und Produktmanagement an der Fachhochschule Wels. Ziel der Vorlesung war es, den Studentinnen und Studenten einen Überblick über die zahlreichen Facetten von Innovation und Kreativität zu geben sowie praktische Methoden und Tools kennen zu lernen.
Da ich diese Vorlesung halten durfte und das Thema perfekt zu b4development.com passt, wird der Rückblich auf diese 2 Tage folgend dargestellt. Ungewöhnlich ist lediglich die Sprache, da überwiegend Studenten außerhalb des deutschen Sprachraums an der Vorlesung teilgenommen haben.J
Dear Students,
Innovation is fun – this was the first topic of the IPM-Basics. From my point of view it was not only a topic – looking back – fun went along with us the whole two days.
So I want to say thank you again for your collaboration, curiosity and creativity. There is a huge potential available – keep at it!
I hope the quotations suit to you. If you need more inspiration you can find further quotations here - but exercise care in doing – they are only in German language J
We were talking a lot about innovation and realized that it is not that easy to define innovation exactly.
There are so many perspectives, meanings and definitions out there:
…. a bunch of innovation-types:
…. and a lot of possibilities to classify innovation:
I asked you about definitions of innovation and you came forward with many interesting and valuable perspectives. I think it will help you challenge your own perceptions of innovation and expand your horizon. And of course you will understand the different ways people talk about innovation.
We went through your many great comments, and together we pulled out the 3 main factors:
- Innovation has to be new (not necessarily radical new)
- Innovation has to be valuable (customer/company)
- Innovation has to be economic
I like your perception that innovation has only to be economic in business context!
If you think about innovation – remember also the dimensions of innovation!
Stated below you can find the chats from our first day. Congratulations to your scenarios how the world could look like in 2020 and beyond.
Scenario 1:
Scenario 2:
Scenario 3:
Further conclusions and your business model innovations from the second day will follow-up shortly.
Best regards
Markus
Querdenken – wie geht das?
Ob es um die Innovation neuer Produkte bzw. Verfahren, um neue Business-Modelle oder schlichtweg um neue Ideen geht – die Fähigkeit zum Querdenken ist mehr denn je gefragt. Schließlich helfen gute Einfälle beim Arbeiten immer weiter. Doch wie kann der berühmte
Geistesblitz herbeigezaubert werden? Dieser Frage stellten sich am vergangenen Mittwoch Anja Förster, von Förster und Kreuz GmbH und mehrere Experten der Industrie beim Innovationsforum 2012 der WKO in Linz.
Am besten hat mir persönlich ja gleich der Einstieg in die Thematik gefallen. Der Moderator hielt folgendes fest:
„Peter Drucker hat schon im Jahr 1954 gesagt, Innovation und Marketing sind die Dinge, die ein Unternehmen nachhaltig weiter bringen. Alles andere verursacht nur Kosten.“
Warum mir das gefällt? Na weil nur kurze Zeit vorher in meinem Artikel vom 3. Februar „Innovationsführer werden und bleiben“ genau dieses Zitat von Peter Drucker herausgehoben wird.
Das war aber natürlich nicht alles an diesem sehr spannenden Nachmittag. Anbei die aus meiner Sicht wichtigsten Erkenntnisse im Bezug auf Querdenken und wie man es ermöglicht:
Querdenken setzt Wissen voraus:
Will man ein Problem lösen hilft es, Dinge miteinander zu verbinden, die zunächst keinerlei Zusammenhang aufweisen. Bereits bekanntes zu etwas Neuartigem zu verbinden, setzt jedoch voraus, einen möglichst breiten Wissensstand zu haben. Die Beschäftigung mit unterschiedlichen Wissensbereichen bringt in der Regel originellere und auch radikalere Ansätze hervor, als eine Spezialisierung im engen Problemfeld.
Querdenker überwinden Glaubensmuster:
Das Hinterfragen von Überzeugungen und Dogmen ist unabdinglich für Querdenker. Was glauben Sie sind die Regeln Ihrer Branche. Je einzementierter die Glaubensmuster, desto größer ist in der Regel die Chance zum Querdenkerfolg.
Experimentieren Sie!
Sie brauchen sich nicht wundern, dass sich nichts ändert, wenn Sie nichts anders machen. Wer sich in Sachen Querdenken üben will, sollte so oft es geht seine Gewohnheiten ändern und einfach Experimentieren. Das fängt bei jedem persönlich an. Warum nicht einmal mit der linken Hand die Zähne putzen oder einen anderen Weg zur Arbeit fahren?
Und auch die „Großen“ machen es vor. Google etwa macht am Tag zwischen 50 und 200 Experimente – kein Wunder, dass so Neues entstehen kann!
Wie viele Experimente haben Sie bisher gemacht? Und bitte keine Ausreden, sonst ergeht es Ihnen so wie Max Mustermann.
Querdenker sind unvoreingenommen:
Sie müssen zwar das Gleiche betrachten, wie ihre Mitbewerber, aber etwas anderes dabei sehen. Der Geist darf nicht anhaften an Bekanntem! Fragen Sie sich deshalb, ob es nicht Spiele außerhalb des „Rings“ gibt!
Homogenität ist der größte Killer für Innovation:
Umgeben Sie sich deshalb mit Menschen, die nicht zu Ihnen passen! Ja Sie haben richtig gelesen. Vor allem ungewöhnlichen Zusammenstellungen (unterschiedliche Altersgruppen, Kulturen, Fachgebiete, etc.) entspringt Kreativität.
Jede Beziehung, die wir eingehen, ist eine Entscheidung für, aber auch gegen Innovation.