Innovationsführer werden und bleiben

Warum ist es für Unternehmen so reizvoll Innovationsführer zu sein? Die Erklärung liegt wahrscheinlich in der Erfolgsspirale, welche sich Innovationsführern erschließt: Es bringt Anerkennung, neueste Technologien auf den Markt zu bringen. Die Öffentlichkeit wird aufmerksam und das wiederum steigert den Bekanntheitsgrad und damit das Interesse beim Kunden. Aber auch Mitarbeiter und Bewerber arbeiten lieber auf ein Ziel, für das es sich wirklich lohnt sich zu engagieren.
Nachfolgend soll dargestellt werden, wie Unternehmen ihre Innovationsführerschaft definieren und was sie getan haben, um es zu werden und auch zu bleiben. Neben zahlreichen Gesprächen mit Innovationsverantwortlichen diente unter anderem auch eine Ausgabe des F&E Managers (02/2011) des letzten Jahres, um die folgenden Statements darzustellen.
- Innovationsführer begnügen sich nicht mit Erfolgen aus der Vergangenheit. Sie versuchen viel mehr in regelmäßigen Abständen den Markt und die Kunden zu überraschen. Nur so können die Innovationsvorsprünge den Invest in Marketing und F&E finanzieren.[1]
- Die Strategie eines Innovationsführers kann als „Kunst des Verzichtens“ bezeichnet werden. Dazu werden Markttendenzen und Kernkompetenzen herangezogen um die Suchfelder festzulegen. Diese Suchfelder können dann z.B. mit präzisen „Wortformeln“ belegt werden. „Fronius schweißt besser“ ist beispielsweise die klare Ansage des Innovationsführers im Bereich der Schweißgeräte. Diese Wortformeln regen die Mitarbeiter zu Produktideen an und zeigen gleichzeitig die Leitplanken für die strategische Ausrichtung. Der größte Fehler liegt hingegen im mangelnden Verzicht – wer alles macht, macht nichts richtig!
- Innovationsführer suchen nicht Lösungen für fehlende Probleme oder Antworten auf nie gestellte Fragen, sondern verschaffen sich Gewissheit über das richtige Problemverständnis und die wahren Kundenbedürfnisse.[2] Innovationsführer sollten eine Verbindung schaffen, zwischen einem ganzheitlichen Kundenverständnis und der im Unternehmen vorhandenen Kreativität.
- Innovationsführer schaffen Raum und Rollen in der Organisation. Innovationsscouts, Innovationsmanager oder eine eigene Vorentwicklung sind hierfür mögliche Ansatzpunkte. So können kontinuierlich Ideen „produziert“, neue Technologien auf die eigene Anwendung übertragen und das Management von Innovationen ständig weiterentwickelt werden.
- Innovationsführer haben klare Visionen. Das Ziel der Innovationsführerschaft muss im Führungsteam vollständig durchdrungen und mit den persönlichen Zielen verbunden sein.
- Innovationsführer lassen bewusst zu, dass Projekte auch scheitern können. Die sogenannte „Null-Fehler Mentalität“ ist nichts für Visionäre, die mit Kompetenz und Herzblut Innovationen vorantreiben wollen.
- Innovationsführer wecken freiwilliges Engagement. Kreative Innovationen entstehen dann, wenn Menschen mehr geben, als formell gefordert wird.
Neben den oben dargestellten Erfolgsfaktoren können aber noch viele weitere wie etwa die Offenheit zur Kooperation, innovationsfördernde Führung, der Einsatz geeigneter Werkzeuge, etc. gezählt werden. Versucht man aber Innovationsführerschaft auf zwei wesentliche Extreme herunter zu brechen, sind das wohl KREATIVITÄT und ORGANISATION. Alleine für sich sind diese Faktoren meist nicht sehr Erfolg versprechend. Kreativität beispielsweise endet ohne jegliche Struktur in Chaos, während sture Organisation ohne Kreativität häufig in lebloser Bürokratie endet. Ziel des Innovationsführers sollte es sein, diese Gegensätze unter einen Hut zu bringen – und zwar so, dass am Ende etwas herauskommt, mit dem der Kunde zwar nicht gerechnet hat, aber voll und ganz begeistert ist.
Wie aber misst man Innovationbsführerschaft? Dieser Frage widmet sich der Blog INKNOWAKTION.
[1] Auch Peter F. Drucker sieht Marketing und die Entwicklung von Innovationen als die wesentlichen Funktionen: “There is only one valid definition of business purpose: to create a customer.” ... And, “Because the purpose of business is to create a customer, the business enterprise has two-and only two basic functions: marketing and innovation. Marketing and innovation produce results; all the rest are costs” (Drucker and Maciariello 2008, p. 30).
[2] Methoden dafür sind z.B.: die Lead User Methode oder Customer Process Monitoring. Oft reicht es aber auch, wenn der Entwickler die Gelegenheit hat sich selbst ein Bild von den Problemen der Kunden - direkt vor Ort - zu machen.
Und jetzt erst recht
Entgegen jeder Erwartung und unter schwierigsten Umständen schaffen es Innovationen immer wieder sich durchzusetzen.
Das gilt aber nicht nur für neue Produkte, Technologien oder Geschäftsmodelle, sondern auch für die Menschen selbst. Menschen mit einer klaren Vision, Mut, Kreativität, Schöpfergeist, aber auch der nötigen Beharrlichkeit schaffen es immer wieder ihren Weg zu gehen – und das auch noch sehr erfolgreich, wie folgendes Video zeigt.
Vielleicht sind diese Menschen ja dazu da, um uns aufzuzeigen, dass auch wir diese Eigenschaften weiterentwickeln sollten, wenn wir etwas Außergewöhnliches anstreben.
Innovation um jeden Preis?

Innovation ist grundsätzlich sehr positiv besetzt, auch wenn es in den letzten Jahren doch sehr inflationär verwendet wurde und es teilweise etwas an Substanz fehlt.
Doch warum ist Innovation technischer Fortschritt, oder wie auch immer man dazu auch sagen möchte, so positiv besetzt - ja scheinbar so überlebensnotwendig für uns?
Es liegt wahrscheinlich daran, dass Innovation und technologischer Fortschritt auch immer mit Wachstum in Verbindung gebracht wird - und Wachstum wiederum assoziiert Wohlstand.
Jetzt gibt es da nur einen kleinen Widerspruch:
Auf der einen Seite ist es ja kein Geheimnis, dass wir auf einem Planeten leben, welcher uns nur begrenzte Ressourcen zur Verfügung stellen kann. (Wobei man hier schon die Frage einwerfen könnte, ob uns Menschen diese Ressourcen alle zustehen?) Ressourcen wachsen zwar auch nach, doch mittlerweile nicht so schnell, wie das die stark wachsende Menschheit benötigen würde. Außerdem zerstören wir durch unser menschliches Wirtschaften nicht nur den einen oder anderen Wald, verschmutzen Flüsse und Seen, rotten Lebewesen aus, sondern erschöpfen uns selbst dabei noch bis über unsere Grenzen hinweg (BurnOut).
Auf der anderen Seite sind die von uns Menschen geschaffenen Wirtschafts- und Banksysteme (Wettbewerb, Effizienz, Börse, Zinsen, Zinseszinsen, etc.) aber so konzipiert, dass Wachstum die einzige Möglichkeit ist, um eben diese Systeme am Leben zu erhalten und nicht an Status und Wohlstand einzubüßen. (Zum Glück bekommt das vorherrschende System genug Support von Millionen kaufwütigen Konsumenten – Tag für Tag. Um die Menschen zu beschäftigen, werden Güter produziert, die niemand wirklich braucht und welche darüber hinaus durch ihre Produktion und Entsorgung die Umwelt schädigen.)
Die Konsequenz, die sich daraus ergibt: Hören wir auf Innovationen voranzutreiben bzw. diese nachzufragen, bricht das System zusammen!
Aber bitte verstehen sie mich nicht falsch – Wachstum sehe ich als etwas sehr Natürliches – schlecht ist es aber dann, wenn es dauerhafte Schäden an Umwelt, Natur und Gesellschaft verursacht. Und ich möchte hier in keinster Weise Innovation oder technischen Fortschritt in Frage stellen. Ganz im Gegenteil. Ich bin davon überzeugt, dass ein „Neues System“ mindestens genau so viel an guten Ideen, Kreativität, und Innovation bedarf, als das jetzige.
Fragen, die sich mir in diesem Zusammenhang stellen, sind:
Wollen wir das momentan vorherrschende System so lange künstlich am Leben erhalten, wie es nur irgendwie geht? (Bis alle Ressourcen schlussendlich aufgebraucht sind)
Zerstören wir nicht mittlerweile mehr durch die Art unseres Wirtschaftens, als wir Erfolge erzielen?
Ist der Preis den wir bzw. unsere Kinder und Kindeskinder für unser aktuelles Wirtschaften zahlen vertretbar?
Haben Politik und Wirtschaft - auch wenn man gewissen Handelnden ein Bemühen nicht abstreiten kann - vergessen zu fragen was der Mensch braucht?
Sind (Wirtschafts-) Systeme denkbar, die ein „erfülltes“ Leben auf unserem Planeten ermöglichen, ohne diesen kontinuierlich zu zerstören?
Tragen nicht immaterielle Werte wie Gesundheit, soziale Beziehungen oder der Schutz unseres Planeten viel mehr zur Lebensqualität bei als Geld und Besitz?
Beantworten wir speziell die letzte Frage mit JA und sehen nicht mehr Wachstumsraten, Umsatz und Gewinn als Größen an denen wir uns auszurichten haben, müsste jedoch das Wort Innovation neu definiert werden. Während man aktuell nur von Innovationen spricht, wenn sich Neues auch gewinnbringend am Markt oder in einer Organisation durchsetzt, spricht man vielleicht ja zukünftig auch von Innovation wenn diese „einfach nur“ die Lebensqualität der Menschen erhöht, die Umwelt schützt oder soziale Beziehungen fördert, ganz ohne Gewinn abzuwerfen.
Ähnlich wie bei aktuellen Produktentwicklungen ist jedoch zu beachten: Vor der eigentlichen Entwicklung (b4development) sollten wir uns im Klaren darüber sein was wir wirklich wollen.
Darum schadet es auch nicht, sich über etwaige Alternativen zu informieren!
Innovative Ideen zur Weihnachtszeit
Ich möchte allen Leserinnen und Lesern auf diesem Wege ein schönes, besinnliches Weihnachtsfest im Kreise der Familie wünschen.
Und da es auch nicht mehr allzu lange dauert, bis das neue Jahr anbricht, wünsche ich auch gleich alles Gute und viele innovative Ideen für das Jahr 2012.
Aber VORSICHT vor zu vielem Feiern - wie auch der Weihnachtsmann auf dem Bild anmerkt, ist eine Idee am nächsten Tag oft gar nicht mehr so erfolgversprechend.
Innovationen gegen Cyberkriminalität gesucht!

Aus gegebenem Anlass - eine Reise nach Brasilien - ist der folgende Artikel der Suche nach Innovationen im Bereich Sicherheit gegen Cyberkriminalität gewidmet.
Die Reise führte mich nach Rio de Janeiro, wo ich am Flughafen zu einem „streng“ bewachten Geldautomaten kam. Erfreut darüber, dass die moderne Technik es erlaubt in fremden Ländern Geld zu beheben, machte ich mich daran, dies auch zu tun. Die Transaktion erfolgte wie immer – reibungslos. Doch bei einem Blick auf meine Kontobewegungen, ein paar Tage später, konnte ich meinen Augen nicht trauen. Da waren Abbuchungen zu verzeichnen, die ich gar nicht machen konnte, weil ich zu diesem Zeitpunkt ja gar nicht mehr in Rio war. Wer hatte aber dann Geld behoben, und wie – wenn ich doch meine Bankomatkarte bei mir hatte?
Wie sich jetzt herausstellte, wurde meine Karte irgendwie kopiert, indem das Lesegerät manipuliert wurde und ich bei der Eingabe des Zugriffscodes wahrscheinlich gefilmt wurde.
Anscheinend passiert das aber nicht nur in Brasilien, auch in Österreich, Deutschland und der Schweiz gibt es derartige Fälle.
Hier ein Link zu einem aktuellen Bericht: http://www.kleinezeitung.at/steiermark/graz/graz/2860796/bankomat-manipuliert-geld-indonesien-behoben.story
Laut aktuellem Technology Review gibt es jedoch noch einen aus meiner Sicht viel bedenklicheren Ansatz der Cyberkriminelllen. Diese Datendiebe haben es auf die Mitarbeiter von Unternehmen abgesehen und geben sich als Chef, Arbeitskollege oder Schulfreund aus. Sie erschleichen sich Vertrauen, indem sie Informationen aus sozialen Netzwerken nutzen. Kriminelle mit gefälschten Profilen freunden sich mit Mitarbeitern an. Irgendwann wird dann ein Link auf ein lustiges Video geschickt – und schon schnappt die Falle zu. Das bedeutet jedoch, dass Firewalls und Antivirenprogramme längst nicht mehr genügen.
Auch Aufklärung hilft nur bedingt, wie Studien gezeigt haben: An der Militärakademie West Point warnten Ausbildner explizit vor Links und Anhängen in E-Mails. Das Ganze wurde überprüft, indem gefälschte Mails an die Kadetten gesendet wurden, in denen sich die Absender als Offiziere ausgaben und baten einen Link anzuklicken.
Das Ergebnis: Mehr als 90% folgten der Aufforderung und auch CD´s und USB-Sticks werden ohne mit der Wimper zu zucken am Firmenrechner installiert.
Mark Rasch, der Dirktor für Cybersicherheit bei der Computer Science Corp. hat dazu folgendes zu sagen:“Es gibt kein Gerät auf der Welt, das Menschen davor schützt, sich wie Idioten zu verhalten“. Zum Teil gebe ich dem Herrn natürlich Recht, nicht blauäugig mit Daten und Datenträgern umzugehen, egal ob es nun private Daten, Firmendaten, USB-Sticks, CD´s oder Bankomatkarten sind.
Aber ev. gibt es ja doch Lösungsansätze, welche den User vor Cyberkriminalität, Datendiebstahl, Phishing, etc. schützen.....