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23Nov/120

Fehlende Ideen oder fehlender Mut?

MUT

Aktuell wird in den Medien – z.B. http://www.orf.at/stories/2152395/2152401/ - über das Herabstufen zweier Dinosaurier im High-Tech Geschäft berichtet – Sony und Panasonic. Die Ratingagentur Fitch stuft die Papiere von Sony mit „BB-„ und die von Panasonic mit „BB“ ein. Für beide Hi-Fi Giganten ein enormer Absturz. Wie aber konnte das passieren? Die einstigen Vorreiter in Sachen Transistorradio, Walkman, VHS, CD und Co beginnen plötzlich zu straucheln und werden links und rechts von Mitbewerbern wie Samsung und Apple überholt. Und das, obwohl Sony sowie Panasonic bis vor kurzem nicht gewusst haben, wohin mit ihren riesigen Gewinnen.

Am Beispiel des Walkmans lässt sich die Sache sehr gut erklären. Bereits 1979 wurde von Sony der Walkman vorgestellt und wenig später auch zum großen Erfolg.  Und das, obwohl es zahlreiche Argumente – kaum leistbar, stark begrenzter Kundenkreis, fehleranfällig, etc. gegen das neue tragbare Musikwunder gab. Außerdem wollte keiner so recht einen Sinn in dieser neuen Technologie sehen. Doch Sony bewies Mut und Beharrlichkeit und so kennt heute noch beinahe jeder den Walkman, obwohl er aus unseren Geschäften längst verschwunden ist.

Doch ein paar Jahre und viele erfolgreiche Produktentwicklungen später, sah man Sony in der Rolle des Nein-Sagers. Der iPod wurde präsentiert – doch durchsetzen würde sich das Produkt nie, so die damals einhellige Meinung bei Sony - viel zu teuer, nur mit Apple-Computern zu betreiben und mit viel zu geringer Kapazität – ähnliche Argumente wie damals beim Sony Walkman.

Doch an den Ideen hat es nicht gelegen, denn 1997 kündigte Sony mit mächtigem PR-Getöse die Entwicklung eines „Computer-Walkmans“ an. Als damaliger Vorreiter der Digitalisierungstechnik versprach man wahre Wunderdinge: Das Gerät werde nicht größer sein als der bekannte Walkman, aber auch Musik und sogar laufende Bilder abspielen können, die in Form von Computerdateien gespeichert werden. Die Pläne wurden jedoch wieder verworfen und so wurde das Feld mit den portablen Musikdateiplayern Apple allein überlassen.

„Mut kann man nicht kaufen“ – so ein bekanntes Sprichwort, das hier wohl passend erscheint. Auch wenn Mut bei weitem nicht der einzige Faktor für den Erfolg ist, so scheint es häufig so, als ob es ein ganz entscheidender ist.

Ich möchte diesen Artikel mit einer Frage abschließen: Wenn mutig sein ist also etwas, was man als Konzern nicht kaufen kann, wo bekommt man Mut her?

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