Strategie der Zukunft: Konkurrenz oder Kooperation?

Menschen treten ständig miteinander in Wettstreit, das scheint zur Natur des Menschen zu gehören. Vielleicht ist das ja auch der Grund für die utopische Vorstellung, dass uneingeschränkte Konkurrenz - man könnte es auch als freien Markt bezeichnen - allen Menschen ein besseres Leben und Wohlstand bescheren wird können. Lt. Triebel und Hürter liegen dem sogenannten freien Markt zentrale Annahmen zu Grunde:
- Märkte folgen einer „spontanen Ordnung“, welche sich dann einstellt, wenn der Markt möglichst frei und ohne Einschränkungen agieren könne.
- Der Wettbewerb (das Konkurrenzprinzip) ist treibende Kraft eines funktionierenden Marktes.
- Wachstum, Wachstum, Wachstum, …
Die Frage, die sich nun stellt ist, wie man diesen bereits überholten Anschauungen eines sturen Verdrängungswettbewerbs entgegentritt.
Eine Möglichkeit besteht lt. Christian Felber in der Umpolung des Anreizsystems. Zum Beispiel muss ein Unternehmen heute sein Wissen schützen und geheim halten, muss Fachkräfte aus anderen Unternehmen abwerben und profitiert davon, wenn Konkurrenten Pleite gehen. Das ist den Unternehmen nicht vorzuwerfen, denn schließlich werden sie auch dafür belohnt. Wäre jedoch das Belohnungssystem ein anderes, würden Unternehmen anders agieren. Würde das Wirtschaftssystem nicht Gewinnstreben und Konkurrenz belohnen, sondern stattdessen den Nutzen den ein Unternehmen für das Gemeinwohl stiftet, das Teilen von Wissen, die Qualität von Kooperation, dann würden Unternehmen vermutlich danach handeln.
Aber warum sollte das gut sein? Kennen wir doch schließlich alle den Leitsatz, dass eine funktionierende Wirtschaft gut für das Wohl aller ist. Nur gehen wir zurzeit eben davon aus, dass unsere Wirtschaft dann gut funktioniert, wenn Egoismus und Konkurrenz belohnt werden. Klingt doch ein wenig paradox, nicht wahr?
Es stellt sich also die Frage, ob der Nutzen für das Gemeinwohl nicht direkt belohnt werden könnte. Neue kooperative Ansätze und Beispiele hierzu beschreiben Claas Triebel und Tobias Hürter in Ihrem Buch „Die Kunst des kooperativen Handelns“.