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26Sep/120

Wie bekommt man Zugang zur eigenen Kreativität?

Nicht immer ist es einfach die eigene Kreativität zu erleben oder auszuleben. Das gilt für das Berufsleben genauso wie für den privaten Bereich. Und es gilt sowohl für Organisationen wie auch für das Individuum.

Wie findet bzw. wie fördert man aber den Zugang zur eigenen Kreativität? Dieser Frage möchte ich mich in diesem Beitrag gerne widmen.

Innovation geht häufig vom Einzelnen aus. Das ist bekannt. Dabei hat das Individuum mit 2 Seiten der Innovation zu tun: Kreation und Destruktion.

Kreation und Destruktion

Kreation und Destruktion

Um als Individuum innovativ zu sein stehen 3 wesentliche Fragestellungen im Vordergrund.

1. Wie kommt es zum kreativen Impuls?

Eine Idee entsteht oft plötzlich und ungeplant, dennoch kann das schöpferische Potential trainiert werden.

Assoziieren (Brainstorming), Kombinieren (Morphologie) oder Verfremden (Synektik) sind hier gute Möglichkeiten. Aber auch das Verändern von Gewohnheiten spielt eine entscheidende Rolle, wenn es um die Entfaltung des schöpferischen Potentials geht. Clayton Christensen sagt dazu folgendes:

Verhalten ändern - innovativ werden

Verhalten ändern - innovativ werden

2. Was motiviert die Einzelne oder den Einzelnen zur Durchsetzung der Innovation?

Die Motivation eines Individuums hängt häufig mit der eigenen Einstellung zusammen. Bin ich überzeugt davon, die Umwelt selbst beeinflussen zu können, also „Herr meines Schicksals“ zu sein, fällt mich auch der Glaube an die Durchsetzung von Neuem leichter, was wiederum die Motivation fördert. Aber auch wenn Unsicherheit eher als faszinierend als bedrohlich wahrgenommen wird, lässt sich jede(r) einzelne wahrscheinlich leichter motivieren. Die Bereitschaft Risiken einzugehen, Zielorientierung sowie das Bedürfnis nach Unabhängigkeit sind weitere förderliche Faktoren für die Durchsetzung von Innovationen durch ein Individuum.

3. Welche Widerstände treten auf und wie reagiere ich darauf?

Am meisten faszinieren mich die Widerstände gegen Neues. Folgendes Bild zeigt einen aus meiner Sicht großen Widerstand sehr gut. Ich habe keine Zeit, weil ….

Es ist jedoch nicht nur die vermeintlich fehlende Zeit, oft gibt es Widerstand gegen wichtige, objektiv leistungsstarke Innovationen auch von Menschen, die davon profitieren. Gründe dafür können sein:

  • Distanz
  • Unterschiedliche Wahrnehmungen aufgrund unterschiedlicher Erfahrungen
  • Innovation als Kritik an Autoritäten
  • Selbstwertschutz
  • Kontrollverlust (Annahme: Menschen haben das Bedürfnis, ihre Umwelt zu kontrollieren)
  • Angst vor Veränderung
    • Angst vor dem Verlust des „sozialen Systems“
    • Emotionalisierung des Konflikts
    • Identifikation und Emotion
    • Kognitive Dissonanz (Im Nachhinein hat man immer die bessere Entscheidung getroffen)
    • „Bewährtheit“ der bestehenden Ausrüstung, Strukturen, etc.

Zusammenfassend noch einmal Ansätze, wie man als Individuum innovativer werden kann:

  • Fördern der eigenen Kreativität durch bestimmte Techniken
  • Das Akzeptieren von Widerständen im ersten Schritt
  • Analysieren der den Widerständen zugrunde liegenden psychologischen Prozesse der Akteure innerhalb der Organisation, im Markt und im Umfeld
  • Antizipieren und aktives Berücksichtigen der Widerstände
  • Ändern von Gewohnheiten
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  1. Welch toller Beitrag. Im Grunde sind wir doch alle kreativ, die einen mehr, die anderen weniger. Interessant finde ich den die Auflistung der Widerstände vermisse gleichzeitig Handlungsempfehlungen, wie man darauf reagieren sollte.

    lg 3 Stockwerke nach oben,
    Gerhard

  2. Neben den oben dargestellten Ansätzen am Ende des Artikels, leistet aus meiner Sicht eine glaubwürdige, stimmige und verständliche Kommunikation einen entscheidenden Beitrag zum Überwinden dieser Widerstände.
    Neues muss verstanden, gespürt und oft auch erst einmal getan werden, bevor es akzeptiert wird. Die Kommunikation von Veränderungen ist also ein wesentlicher Schlüssel. Sie macht Veränderungsprozesse möglich, indem sie aufzeigt, dass Veränderungen positiv sind und sich lohnen. Dabei braucht man vor allem ein feines Gespür für die Situation und Belange aller Beteiligten.


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