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20Jun/110

Stage-Gate: Ansatz I zur Gestaltung von Innovationsprozessen

Der Stage-Gate Prozess von Cooper stellt einen der bekanntesten und auch am häufigsten angewandten Produktentwicklungsprozesse dar. Beim Stage Gate Process wird der Innovationsprozess in Phasen (Stages) unterteilt, die durch Tore (Gates) getrennt sind. Bei den Gates werden die Projekte geprüft und es wird entschieden, ob sie in die nächste Phase gelangen oder nicht. Durch eine geeignete Wahl von relevanten Entscheidungskriterien bei den Gates soll sichergestellt werden, dass nur die richtigen Projekte fortgesetzt werden und dadurch Verschwendung von Ressourcen vermieden wird. Der Prozess wird häufig von Unternehmen an die jeweilige Firmenstruktur angepasst, indem überlappende bzw. sequentielle Prozesselemente in angemessenem Maße zum Einsatz kommen. Sollen Zeit- oder Produktkosten minimiert werden, wird das Muster überlappender Prozesse bevorzugt. Ein stark sequentieller Prozess hingegen findet Bedeutung, wenn die Entwicklungskosten minimiert und die Risiken kontrolliert werden müssen. Der Nutzen eines Stage-Gate Prozesses liegt darin, dass einem Prozess gewisse Disziplin und Regeln auferlegt werden, die in vielen Unternehmen häufig fehlen. Die Anforderungen sind allen Beteiligten klar und das Projektteam weiß, was an jedem „Tor“ von diesem erwartet wird. Somit liefert der Prozess einen Kurs, um das Projekt zu erleichtern und er verbessert die Definition der Aufgaben und Pflichten eines Projektleiters.

Der oben dargestellte Stage-Gate Prozess wird in fünf Prozessschritte und eine Vorphase eingeteilt:

0. Discovery: Entdeckung, Ideengenerierung;
1. Scoping: Reichweite festlegen, rasche Projektanalyse im Vorfeld;
2. Build Business Case: Rahmen abstecken, deutlich detaillierte Untersuchungen mit erster Forschungsarbeit - marktbezogen wie technisch, Definition von Produkt und Projekt, Rechtfertigung des Projektes, Projektplan;
3. Development: Produktentwicklung, Detailausarbeitung des Designs, Ausarbeitung von Durchführungs- und Herstellungsprozessen;
4. Testing and Validation: Testen und Validieren, Erprobung auf dem Markt, im Labor und in der Fabrik, Marketing, Herstellung;
5. Launch: Markteinführung, Beginn der Produktion, Marketing und Verkauf;

Der Stage-Gate Prozess der ersten Generation wurde beispielhaft zur Verdeutlichung der einzelnen Gates verwendet. Cooper hat diesen Prozess jedoch im Laufe der Zeit an die Entwicklungen angepasst und weiterentwickelt. Das Stage-Gate-Modell der dritten Generation strebt eine Flexibilisierung des Phasenmodelles an. Die Phasen und Tore haben in dieser Generation eher den Charakter von Richtlinien als von konkreten Handlungsweisen und sind dem jeweiligen Projektrisiko angepasst. Die Übergänge zwischen den Phasen sind fließend und die einzelnen Tätigkeiten werden zunehmend gleichzeitig durchgeführt um den Produktentwicklungsprozess weiter zu beschleunigen. Das Modell der dritten Generation kommt den in der Realität ablaufenden Prozessen näher und verringert somit den Implementierungsaufwand.

20Mar/110

Das not-invented-here Syndrom

Open Innovation

Ideen, die von außen kommen, können doch nicht besser geeignet sein, als die eigenen. Das ist häufig die Meinung von vielen Entwicklern. Und warum?

….weil es einfach prestigeträchtiger ist, selbst neues Wissen zu entwickeln. Oft wird deshalb selbst entwickeltes Wissen bzw. die eigene Problemlösung dem Wissen und den Ideen anderer Personen vorgezogen.

…. der Bedarf an externen Ideen steigt

Immer häufiger jedoch müssen Unternehmen, die sich bislang erfolgreich am Markt behauptet haben auf die Ideen „anderer“ zurückgreifen. Unternehmen sollten es auch in Betracht ziehen, über die traditionellen Geschäftsfelder hinaus, ganz neue Bereiche zu erschließen und ein breites Wissen aufzubauen.

Ein Lösungsansatz: Open Innovation

Um Innovationen auch zukünftig voranzutreiben, muss der Suchradius erhöht werden. Dabei gilt es nicht nur, das direkte Umfeld mit einzubeziehen, sondern es sollte über den so oft zitierten Tellerrand geblickt werden.

Open Innovation kann jedoch nur dann funktionieren, wenn die Strategie des Unternehmens darauf abgestimmt ist. Die Ziele für die Open Innovation-Aktivitäten müssen klar definiert sein. Darüber hinaus muss darauf geachtet werden, dass der Innovationsprozess zwar für die Partner transparent zu gestalten ist, die wichtigsten Bestandteile davon jedoch parallel vor dem Wettbewerb zu schützen sind.

Open Innovation - Do’s und Dont’s

+ Öffnen des Innovationsprozesses intern im Unternehmen (Jeder Mitarbeiter kann eine gute Idee haben)

+ Fragen Sie den Kunden

+ Nutzen Sie das Web 2.0 (z.B. Plattformen, die als Vermittler zwischen Ideengeber und Ideennehmer fungieren)

+ Überlegen Sie, ob Kooperationspartner einen Job besser machen können

+ Nutzen Sie Netzwerke

- Open Innovation darf nicht zum reinen Selbstzweck betrieben werden – Geben und Nehmen

- Tunnelblick vermeiden

- Marktforschung alleine genügt nicht (Trendforschung, Lead User,….)

- Open Innovation eignet sich nicht nur für Technologien

- Das geistige Eigentum darf nicht verschwendet werden – sinnvolle Nutzung der eigenen Patente

3Sep/100

Innovation als Prozess

Die Herausforderungen der Produktentwicklung sind den meisten Firmen bekannt. Auf der einen Seite wird „Time to Market“ immer wichtiger, auf der anderen Seite verlangen die Kunden nach individualisierten Produkten, was in der Regel zu einer steigenden Variantenvielfalt führt. Dazu kommen dann noch der weltweite Wettbewerb, die rasante Technologieentwicklung, die ganzen internen Schwierigkeiten, usw.

Also schneller werden, besser werden, sich differenzieren,….

Aber wie?

…. Innovation als Prozess

Um also effektiver und effizienter zu werden, ist ein möglicher, vielleicht sogar der wirksamste Ansatzpunkt der Produktentwicklungs- bzw. Innovationsprozess selbst.

Dieser sollte die intensive Kommunikation mit den Kunden sowie die Kooperation zwischen unterschiedlichen Unternehmensbereichen gewährleisten. Außerdem reicht es nicht, nur eine einzelne Idee bzw. ein einzelnes Projekt zu betrachten, auch strategische Fragestellungen bzgl. dem zukünftigen Produktportfolio müssen frühzeitig geklärt und deshalb im Prozess berücksichtigt werden. Außerdem gilt es zu beachten, ob es sich um Technology-Push oder Market-Pull-Entwicklungen handelt und welche strategische Stoßrichtung nun eigentlich eingeschlagen werden soll.

Es gilt also wieder viel zu beachten - aber kann ein einzelner Ansatz zur Gestaltung eines Produktentwicklungs- bzw. Innovationsprozesses (Stage-Gate-Prozess, Dynamic Product Development, Probe-and-Learn Prozess,...) die unterschiedlichen Anforderungen eines Unternehmens bzw. des Marktes überhaupt abdecken?

Alle diese Ansätze haben natürlich  ihre Berechtigung, aber eben nicht für jede Art der Entwicklung. Deshalb müssen Unternehmen aktiv werden und Prozesse entwerfen, die den Rahmenbedingungen und der sich schnell ändernden Umwelt am besten entsprechen und dabei die Vorteile unterschiedlicher Ansätze berücksichtigen.

Einen interassanten Beitrag zu unterschiedlichen Ansätzen von Entwicklungsprozessen gibt es z.B.  hier zu finden: http://innovationsprojekt.com/

Viele interessante Infos zum wohl bekanntesten aller Entwicklungsprozesse gibt es hier: http://www.stage-gate.com/knowledge.php